Kurzdarstellung Erhebungsinstrument KFZA (lt.Wikipedia)
Der „Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse“ wurde 1995 von Prümper, Hartmannsgruber und Frese entwickelt. Er dient als Screening-Instrument, mit dem positive und negative Einflüsse der Arbeits- und Organisationsstruktur erfasst werden können. Aus bewährten Instrumenten zur psychologischen Arbeitsanalyse wurden 26 Fragen ausgewählt, die sich elf Faktoren zuordnen lassen. Sie erlauben Aussagen über die Arbeitsinhalte, Stressoren, Ressourcen und das Organisationsklima.
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Der Aspekt Arbeitsinhalte umfasst die Faktoren „Vielseitigkeit“ und „Ganzheitlichkeit“.
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Die Stressoren werden durch die „Qualitative Arbeitsbelastung“, „Quantitative Arbeitsbelastung“, „Arbeitsunterbrechungen“ und die „Umgebungsbelastungen“ ermittelt.
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Der Aspekt Ressourcen enthält die Faktoren „Handlungsspielraum“, „Soziale Rückendeckung“ und „Zusammenarbeit“.
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Das Organisationsklima ergibt sich aus den Faktoren „Information und Mitsprache“ sowie „Betriebliche Leistungen“.
Der KFZA ist bezogen auf Personengruppen, Tätigkeitsklassen, Organisationseinheiten, Unternehmen als auch Branchen universell einsetzbar. Mit einer Bearbeitungszeit von 10 Minuten verfügt er über eine hohe Anwenderfreundlichkeit. Einfach in Gebrauch und Auswertung hält er damit den finanziellen, zeitlichen und personellen Aufwand minimal. Trotz der Testkürze entspricht der Fragebogen den statistischen Gütekriterien und wird seit vielen Jahren erfolgreich in der Praxis verwendet.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick bezüglich der vier Hauptaspekte der Arbeitstätigkeit mit den jeweiligen Faktoren sowie jeweils einer Beispielfrage.
Arbeitsinhalte | |
Vielseitigkeit | „Bei meiner Arbeit habe ich insgesamt gesehen häufig wechselnde, unterschiedliche Arbeitsaufgaben.“ |
Ganzheitlichkeit | „Bei meiner Arbeit sehe ich selber am Ergebnis, ob meine Arbeit gut war oder nicht.“ |
Stressoren | |
Qualitative Arbeitsbelastung | „Bei dieser Arbeit gibt es Sachen, die zu kompliziert sind.“ |
Quantitative Arbeitsbelastung | „Ich stehe häufig unter Zeitdruck.“ |
Arbeitsunterbrechung | „Oft stehen mir die benötigten Informationen, Materialien und Arbeitsmittel nicht zur Verfügung.“ |
Umgebungsbelastungen | „An meinem Arbeitsplatz gibt es ungünstige Umgebungsbedingungen, wie Lärm, Klima, Staub.“ |
Ressourcen | |
Handlungsspielraum | „Wie viel Einfluss haben Sie darauf, welche Arbeit Ihnen zugeteilt wird?“ |
Soziale Rückendeckung | „Ich kann mich auf meine Kolleginnen und Kollegen verlassen, wenn es bei der Arbeit schwierig wird.“ |
Zusammenarbeit | „Diese Arbeit erfordert enge Zusammenarbeit mit anderen Kolleginnen und Kollegen im Betrieb.“ |
Organisationsklima | |
Information und Mitsprache | „Über wichtige Dinge und Vorgänge in unserem Unternehmen sind wir ausreichend informiert.“ |
Betriebliche Leistungen | „Unser Unternehmen bietet gute Weiterbildungsmöglichkeiten.“ |
In der Wirtschaftspraxis kommt der KFZA besonders in Projekten zum Einsatz, in denen
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Beurteilungen durchgeführt werden, um das Gefährdungspotential an Arbeitsplätzen zu ermitteln.
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Arbeitsplätze umgestaltet werden, um Belastungen und Beanspruchungen der Mitar-beiter zu reduzieren.
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das Wohlbefinden der Beschäftigten durch Stressprävention gesteigert wird.
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Ursachen von Fehlzeiten ermittelt und reduziert werden.
Im Anschluss an die Grobanalyse der Arbeits- und Organisationsstruktur mithilfe des KFZA hat es sich in der betrieblichen Praxis bewährt Workshops durchzuführen. Hier können gewonnene Ergebnisse vertieft werden.
Quellen
Prümper, J., Hartmannsgruber, K. & Frese, M. (1995). KFZA – Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 39, 125-132.