Mehr Agression in der Arbeitswelt

Vor allem im Gesundheits- und Sozialbereich und im Handel haben körperliche und verbale Übergriffe gegen die Beschäftigten in den vergangenen zwei Jahren zugenommen. Das zeigt eine IFES-Umfrage. Verschärft haben sich die Konflikte durch Personalmangel und Arbeitsdruck.

Die Umfrage wurde im Auftrag der Gewerkschaft GPA durchgeführt. Auf die Frage nach der Art der Belastung im Arbeitsalltag nannten die befragten 1.000 unselbstständig Beschäftigten in der Privatwirtschaft vor allem den Kontakt mit „schwierigen KundInnen bzw. PatientInnen“ deutlich vor „Konflikten mit Kolleginnen und Kollegen“ sowie der Sorge, „am Arbeitsplatz belästigt oder bedroht zu werden“.

Frauen und Jüngere stärker betroffen

Mehr als 60 Prozent gaben an, dass Arbeitsdruck und Personalmangel die Konflikte deutlich verstärken würden. Am ausgeprägtesten sei diese Tendenz im Bereich „Gesundheit, Pflege, Soziales“ (73 Prozent) sowie im Handel (70 Prozent), verweist die GPA auf das Umfrageergebnis.

GPA: Gewalt und Aggression am Arbeitsplatz nehmen zu

Viele gaben an, verbale Übergriffe gegen sich selbst erlebt zu haben. Frauen und Jüngere waren davon deutlich stärker betroffen. Bei den Branchen dominiert deutlich der Bereich „Gesundheit, Pflege, Soziales“. Auch direkte körperliche Übergriffe kommen am häufigsten im Gesundheits- und Pflegebereich vor. Die verbalen Übergriffe gingen zu etwa gleichen Teilen von Kolleginnen und Kollegen (44 Prozent) und externen Personen (43 Prozent) aus. In drei Vierteln der Fälle wurden Männer als Täter wahrgenommen.

GPA fordert mehr Personal und mehr Geld

Weil die Befragten oft Arbeitsdruck und Personalmangel als verstärkende Faktoren dieser Entwicklung nannten, verlangt die Gewerkschaft von den Arbeitgebern eine bessere Personalausstattung vor allem im Gesundheits- und Pflegebereich sowie im Handel.