Vier von zehn machen sich Sorgen um Kollegen/-innen
Fast jeder dritte Beschäftigte in Österreich kennt Fälle von Burnout im eigenen Betrieb und ebenfalls rund ein Drittel sieht sich zumindest leicht burnoutgefährdet.
Für knapp ein Drittel der Beschäftigten sind die Belastungen in der Arbeit zu hoch. Das trifft insbesondere auf Menschen mit maximal Pflichtschulabschluss zu: In dieser Gruppe gibt sogar fast die Hälfte der Beschäftigten an, unter zu hohen Arbeitsbelastungen zu leiden. Das erhöht natürlich den beruflichen Frust sowie die Gefahr, im Job auszubrennen.
Sechs Prozent im Krankenstand
Wegen eines Burnouts waren bisher „nur“ sechs Prozent der Arbeitnehmer/-innen im Krankenstand. Auch hier stechen Absolventen/-innen einer Pflichtschule im negativen Sinne heraus: Bei ihnen ist dieser Anteil doppelt so hoch. Zwischen den Geschlechtern ist das Verhältnis ausgeglichen: Bei den Männern waren bisher sieben Prozent, bei den Frauen sechs Prozent wegen eines Burnouts im Krankenstand.
Ein Drittel ist gefährdet
Greifbarer wird die Problematik beim Blick auf die subjektive Einschätzung der Gefährdung, an einem Burnout zu erkranken: Ein Drittel der österreichischen Beschäftigten sieht sich im derzeitigen Job zumindest leicht burnoutgefährdet.
Auch hier fällt auf, dass die subjektiv wahrgenommene Gefährdung bei Menschen mit maximal Pflichtschulabschluss deutlich höher ist. Aber auch die Wahrnehmung für hohe Arbeitsbelastungen im eigenen Betrieb ist längst in den Köpfen der Menschen angekommen. Fast vier von zehn Beschäftigten machen sich Sorgen um ihre Kollegen/-innen. Und fast ein Drittel gibt an, im eigenen Betrieb jemanden zu kennen, der bereits wegen eines Burnouts im Krankenstand war.
Burnout ist in den Betrieben zum Thema geworden
Bei sechs von zehn Beschäftigten ist Burnout (noch) kein Thema im Betrieb. Das heißt aber umgekehrt: Bei den übrigen vier von zehn ist es längst zum Thema geworden – und zwar viel mehr zwischen den Kollegen/-innen als bei den Führungskräften: Während in 38 Prozent der Betriebe die Beschäftigten über das Thema Burnout sprechen, so ist die Krankheit in nur 19 Prozent der Firmen ein Thema für die Unternehmensleitung.
Wenn aber tatsächlich jemand erkrankt, reagiert das berufliche Umfeld verständnisvoll: Drei Viertel glauben, dass ihre Kollegen/-innen Verständnis haben, wenn jemand an Burnout erkrankt. Bei Personen, die selbst schon Burnout gehabt haben, erwarten sich sechs von zehn das Verständnis der Kollegen/-innen. Dafür glauben diese Beschäftigten zu drei Viertel, dass die Führungskräfte verständnisvoll mit der Erkrankung umgehen. Unter allen Befragten sind es 69 Prozent.
Quelle AK OÖ – Arbeitsklimaindex 2017